Preisvergabe 2016
Bad Bevensen – Preis 2016
für Gerrit Hoss
Mittwoch, den 20. Juni 2016
Bad Bevensen – Musikpreis 2016 der Stadt Bad Bevensen für Gerrit Hoss
Die sauberen Arrangements, die hochwertige Produktion, die rechtschaffend plattdeutschen Texte gaben den Ausschlag: Gerrit Hoss erhält den Bad Bevensen – Preis 2016. Bereits seit 1985 wird die Auszeichnung für „besondere Leistungen auf dem Gebiet vokaler und instrumentaler Gestaltung und Interpretation niederdeutscher Texte“ verliehen. Der Preis, gestiftet von der Stadt Bad Bevensen, ist mit 2000 Euro dotiert.
Gerrit Hoss ist herausragender Repräsentant einer seit einigen Jahren wachsenden Szene von jungen Bands und Einzelkünstlern, die Niederdeutsch als Gesangssprache in der Popmusik verwenden. Das Idiom ist ihnen Ausdruck eines positiven nördlichen Heimatgefühls. Mit dem dezenten Geschmack des Subkulturellen bietet die Sprache sich heute gerade jüngeren Künstlern als Alleinstellungsmerkmal an.
Gerrit Hoss, 1980 geboren und heute wieder beheimatet in Münsterdorf bei Itzehoe, studierte von 2004 – 2005 Gitarre in München. Er vermisste den Norden und erlebte, wie die Bajuvaren – anders als seine norddeutschen Altersgenossen – ihr kulturelles Erbe pflegen. Hoss fühlte einen Mangel, tröstete sich mit Kiesewetters „Freesenhoff“, und begriff, wie viel ihm die plattdeutsche Sprache als Teil seiner „Heritage“ bedeutet. Es ist die alte Geschichte von der Heimat, die einem nirgends so nahe geht wie in der Ferne.
Bis 2008 blieb Hoss in München, spielte in Bands und gab Unterricht. Dann folgte der Umzug nach Hamburg, wo er Straßenmusik macht, auf dem Kiez muckt, auch morgens um fünf auf dem Fischmarkt. Die Jahre formen ihn zum universell einsetzbaren, sympathischen, belastbaren Rockmusiker, zum Stimmungsknecht der Feierhorden. Mit diesem soliden Handwerkszeug ausgestattet schreibt er eigene Songs, Nummern, die treffsicher in´s Ohr und zu Herzen gehen.