Preisträger 2007
Birgit Lemmermann
Birgit Lemmermann erhält Lüttjepütt-Preis 2007
Birgit Lemmermann wird mit dem Lüttjepütt-Preis 2007 der Niedersächsischen Sparkassenstiftung ausgezeichnet.
Sie überzeugte die achtköpfige Jury mit ihrem Jugendbuch-Manuskript „Ebbe un Hehn“.
Die Preisübergabe findet am 16. September 2007 im Rahmen der diesjährigen Bevensen-Tagung statt. Die Laudatio hält der Rostocker Sänger und Liedermacher Wolfgang Rieck.
In „Ebbe un Hehn“ wird die Geschichte des pubertierenden 12jährigen Thadde erzählt, der mit seiner allein erziehenden Mutter zusammen lebt. Aus seiner Erzählperspektive wird der ganze Kosmos jugendlichen Denkens und Fühlens – bis hin zur ersten Liebe – ausgebreitet. Dabei gelingt es der Autorin, sich auf ganz besondere Weise in die Gedankenwelt von jungen Menschen dieses Alters einzufühlen. Witz, Spaß, Ironie, Nonsens und Ernsthaftigkeit, gepaart mit sprachlicher Eleganz, durchziehen die Geschichte, die selbst für philosophische Betrachtungen Raum lässt.
Birgit Lemmermann hat mit dieser literarischen Arbeit Neuland betreten: Ein solches Buchprojekt mit wortgewaltiger und plattdeutsch-sprachlicher Eloquenz, das sich an Jugendliche dieses Alters wendet, gab es bisher noch nicht.
Der Lüttjepütt-Preis, benannt nach einem Buch von Johann D. Bellmann, wird alle vier Jahre verliehen und ist mit 3.000 Euro dotiert. Er zeichnet Aktivitäten, Projekte und Produktionen im Bereich der Niederdeutschen Sprache aus, die sich insbesondere an Kinder und Jugendliche richten. Über die Vergabe des Preises entscheidet eine Jury, der neben je einem Vertreter des Vorstandes der Bevensen Tagung, des Instituts für Niederdeutsche Sprache, des Norddeutschen Rundfunks und der Niedersächsischen Sparkassenstiftung fünf weitere Mitglieder aus dem niederdeutschen Sprachraum angehören.
Birgit Lemmermann wurde 1962 in Ahlerstedt-Klethen geboren und ist plattdeutsch aufgewachsen. Sie ist seit etlichen Jahren Lehrerin am Ratsgymnasium Rotenburg (Wümme) in den Bereichen Kunst, Sport, Plattdüütsch und Werken tätig. Mit der Platt-AG hat sie 2004 eine Postkartenedition herausgebracht, die typisch plattdeutsche Sprüche künstlerisch verarbeitet. Mit Mann und Sohn wohnt sie in Unterstedt.
Ihr literarisches Talent ist verborgen geblieben, bis 1992 Sohn Johan Michel geboren wurde. Doch weil dieser platt aufwachsen sollte, es damals aber kaum plattdeutsche Bücher für Kinder gab, hat Mudder Lemmermann selber zu Stift, Pinsel und Farbe gegriffen. 1994 erschien denn auch „Ut’n Leven vun Emil“, ein Buch „för lüttje Lüüd af annerthalf“, über einen kleinen weißen Bären, der mittlerweile überall bekannt ist. Mit „Ut de Kinner-tiet vun Emil“ und „Wenn de Sünn mööd slapen geiht…“ wurde die Trilogie komplett.